Am 27. November 2014 wurde aus einer Vision Realität: MeinFilmLab, ein Ort, an dem analoge Fotografie nicht nur erhalten, sondern auf ein neues Qualitätsniveau gehoben wird. Was als persönliches Projekt begann, entwickelte sich über die letzten zehn Jahre zu einem Fotodienstleister, der in Deutschland und darüber hinaus Maßstäbe setzt.

Diese Erfolgsgeschichte ist mehr als nur Zahlen und Fakten – sie ist geprägt von Menschen, Geschichten und einer unerschütterlichen Leidenschaft für das, was wir tun. Zehn Jahre MeinFilmLab sind ein Grund zum Feiern, aber auch ein Moment, um innezuhalten und Danke zu sagen: an unser Team, unsere Kunden und alle, die uns auf diesem Weg begleitet haben.

Der Anfang: Eine Vision von Qualität

MeinFilmLab entstand aus einem Bedürfnis, das in der deutschen Fotolandschaft nicht erfüllt wurde. Als Fotograf suchte ich, Jörg Bergs, ein Labor, das Filme nicht nur sauber entwickelt, sondern Scans liefert, die sich mit den besten amerikanischen Labs wie Richard Photo Lab messen können. Als ich nichts Vergleichbares fand, entschied ich, diese Lücke selbst zu schließen.

Mit einem importierten Fuji-Scanner und einer Tankentwicklungsmaschine – einer alten Agfa aus den 1990er-Jahren, die bis heute verlässlich ihren Dienst tut – legten wir den Grundstein. Bereits wenige Monate später investierten wir in weitere Scanner und nahmen die erste Mitarbeiterin in unser Team auf.

Der erste Scanner: ein Import aus Südkorea. Komplettausstattung mit allen Masken, die heute extrem rar und begehrt sind.

Der erste Scanner, heute noch im Dauerbetrieb

Maschinen mit Geschichte: Ein Beitrag zur Bewahrung der analogen Fotografie

Eine entscheidende Phase in der Geschichte von MeinFilmLab war die Zeit nach der Insolvenz von Kodak. Diese markierte einen Wendepunkt für die analoge Fotografie weltweit. Viele namhafte Anbieter schlossen ihre Geschäfte, und mit ihnen drohten auch die Maschinen, die jahrzehntelang Meisterwerke der Fotografie hervorgebracht hatten, für immer verloren zu gehen.

In dieser Zeit habe ich deutschlandweit den Markt an Maschinen durchforstet. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, denn viele der Geräte waren bereits zum Verschrotten bestimmt. Doch für mich waren diese Maschinen keine Relikte, sondern Schätze. Jede einzelne erzählte eine Geschichte – von Fotografen, die mit Leidenschaft arbeiteten, von Bildern, die Erinnerungen für Generationen bewahrten, und von der einzigartigen Magie der analogen Fotografie.

Ich konnte zahlreiche dieser Maschinen retten, restaurieren und wieder in Betrieb nehmen. Einige der Geräte, die wir heute im Labor nutzen, haben eine bewegte Vergangenheit und leisten trotz ihres Alters noch immer herausragende Arbeit. Besonders stolz bin ich auf unsere Agfa Tankentwicklungsmaschine aus den 1990er Jahren, die damals wie heute verlässlich Filme entwickelt – ein echter Veteran im Dienste der Qualität.

Doch die Rettung dieser Maschinen war mehr als nur eine pragmatische Entscheidung. Es war ein Statement: Die analoge Fotografie ist nicht tot, und die Werkzeuge, die sie so besonders machen, verdienen Respekt und eine zweite Chance. Jede dieser Maschinen wurde sorgfältig aufbereitet, geprüft und in unser Labor integriert. Heute bilden sie zusammen mit modernen Geräten das Rückgrat von MeinFilmLab – eine perfekte Symbiose aus Tradition und Fortschritt.

Diese Investition in Maschinen mit Geschichte war nicht nur ein Beitrag zur Bewahrung der analogen Fotografie, sondern auch eine nachhaltige Entscheidung. Indem wir alte Geräte vor der Verschrottung bewahrten und ihnen ein neues Leben schenkten, haben wir Ressourcen geschont und einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit in unserer Branche geleistet.

Die Arbeit mit diesen Maschinen erinnert uns täglich daran, warum wir tun, was wir tun. Sie stehen symbolisch für die Werte, die MeinFilmLab seit zehn Jahren prägen: Leidenschaft, Qualität und die Verpflichtung, das Besondere zu bewahren. Wir sehen uns nicht nur als Dienstleister, sondern auch als Hüter eines Erbes, das es wert ist, in die Zukunft getragen zu werden.

Die Maschinen, die wir gerettet haben, erzählen Geschichten – und sie helfen uns, neue Geschichten zu schreiben. Geschichten, die durch eure Filme, Abzüge und Erinnerungen lebendig werden. Und genau darin liegt die Schönheit unseres Handwerks: in der Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Auftrag des ersten Kunden. Kein kleiner Auftrag.

Bereits erste Tage nach Gewerbeanmeldung erreichten uns Kisten voller Post.

Sauberkeit aller Maschinen ist unsere oberste Priorität.

Ein schnelles Wachstum

Die Resonanz war überwältigend. Schon wenige Tage nach der Gründung brachte eine Empfehlung durch den geschätzten und leider verstorbenen Thomas Maschke einen Ansturm auf unser kleines Labor. Per Post erreichten uns täglich mehr als 20 Filme, und die Nachfrage wuchs weiter.

Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, erweiterten wir unser Angebot kontinuierlich. Bereits 2015 führten wir Abzüge ein – zunächst mit einem Epson FineArt-Drucker und später mit einem hochwertigen RA4 Fuji Printer, der bis heute eine zentrale Rolle in unserem Labor spielt.

2016 zog das Labor in die heutige Betriebsstätte in der Broichstraße 5 – ein Gebäude mit Geschichte. Einst eine Synagoge und später eine Metzgerei, beherbergt es heute unser Labor. Das ehemalige Kühlhaus dient nun der Lagerung von Filmen und Fotopapier, die wir auch als Einzelhändler über unseren Webshop vertreiben.

Nachwuchsförderung 2014.

Beginn einer 50 Stunden Woche.

Nachwuchsförderung 2023.

Qualität über alles

Wir sind stolz darauf, nicht die günstigsten Anbieter zu sein – aber wir zählen zu den besten. Unsere Kunden wissen, dass sie bei uns keine Kompromisse eingehen müssen. Von der Filmentwicklung über hochwertige Scans bis hin zu handgemachten Abzügen in unserer echten Dunkelkammer: Wir stehen für Qualität, die man sieht und spürt.

Echte Dunkelkammerarbeit ist heute selten geworden, aber für uns ist sie ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Arbeit. Wir lieben den Prozess, das Handwerk und die Magie, die entsteht, wenn ein Bild zum Leben erwacht.

Weitere Scanner wurden beschafft.

Erste Angestellte bei der Arbeit.

Noch mehr Scanner im Zulauf.

Nachwuchsförderung und Arbeitsbedingungen

Ein besonderes Anliegen ist uns die Förderung des fotografischen Nachwuchses. Wir möchten unser Wissen und unsere Leidenschaft weitergeben, damit die analoge Fotografie auch in Zukunft lebt und wächst. Aktuell haben wir Stellen ausgeschrieben, um unser Team zu verstärken – eine Chance für alle, die unsere Begeisterung teilen und in einem inspirierenden Umfeld arbeiten möchten.

Wir sind stolz darauf, in einer Branche, in der das nicht selbstverständlich ist, faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen zu bieten. Alle unsere Mitarbeiter sind fest angestellt, und wir setzen nicht auf Minijobs oder befristete Verträge. Unser Team ist das Herz von MeinFilmLab, und wir investieren in ihre Sicherheit, Zufriedenheit und Zukunft.

Umzug in die neuen Betriebshallen.

Besondere Momente und Meilensteine

Zu den schönsten Erinnerungen der letzten zehn Jahre zählen unsere jährlichen Besuche der Paris Photo. Diese Reisen sind nicht nur eine Quelle der Inspiration, sondern auch ein Teambuilding-Event, das uns alle enger zusammenschweißt. 2018 waren wir erstmals mit der gesamten Belegschaft dort – ein unvergessliches Wochenende, an das wir noch heute gerne zurückdenken.

Auch unsere Weihnachtsfeiern sind legendär und voller Spaß, Geschichten und Teamgeist. Solche Momente erinnern uns daran, warum wir tun, was wir tun – und wie wichtig es ist, den Erfolg gemeinsam zu feiern.

Die Coronakrise war eine der größten Herausforderungen, die wir bisher meistern mussten. Doch dank der Hingabe unseres Teams und der Treue unserer Kunden haben wir diese Zeit überstanden und uns weiterentwickelt. Wir haben Maschinen erneuert, unsere Prozesse optimiert und unser Angebot erweitert – immer mit dem Ziel, die höchsten Standards zu erfüllen.

Alte RA4 Printer werden ins Lab integriert.

Dekoration der neuen Räumlichkeiten.

Seit Beginn arbeiten wir mit Wolfgang Mörsch zusammen. Unsere SW Chemie wird exklusiv von ihm bezogen.

Eine Geschichte von Dankbarkeit

Zehn Jahre MeinFilmLab wären ohne euch, unsere Kunden, nicht möglich gewesen. Ihr habt uns eure wertvollsten Erinnerungen anvertraut, uns mit euren Geschichten inspiriert und uns die Möglichkeit gegeben, Teil eurer fotografischen Reise zu sein.

Unser Weg war nie nur ein Geschäft. Es war immer eine Herzensangelegenheit. Wir haben den amerikanischen Pastell-Trend nach Deutschland gebracht, neue Maßstäbe gesetzt und gezeigt, dass analoge Fotografie mehr ist als Nostalgie – sie ist eine Kunstform, die gefeiert werden muss.

Erstes Sommerfest 2017.

Weihnachtsfeier 2017

Besuch der Paris Photo 2022.

Sommerfeste: Ein Ort für Austausch, Inspiration und Gemeinschaft

Eine ganz besondere Tradition in der Geschichte von MeinFilmLab sind unsere Sommerfeste. Zwischen 2016 und 2018 öffneten wir jedes Jahr unsere Türen, um Kunden, Fotografen und Liebhaber der analogen Fotografie einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen. Diese Tage waren weit mehr als nur Events – sie waren eine Feier der analogen Fotografie und ein Ort, an dem sich Menschen mit einer gemeinsamen Leidenschaft begegnen und austauschen konnten.

Die ersten Sommerfeste: Ein Blick ins Labor

Die ersten beiden Sommerfeste 2016 und 2017 fanden direkt in unseren Räumlichkeiten statt. An zwei Tagen öffneten wir unser Labor für Besucher, die sich aus erster Hand anschauen konnten, wie Filme entwickelt, gescannt und Abzüge erstellt werden. Begleitet wurden diese Tage von spannenden Workshops, die von renommierten Fotografen geleitet wurden.

Die Resonanz war überwältigend: Über 80 Besucher pro Tag kamen, um die Welt der analogen Fotografie näher kennenzulernen. Für uns war es eine Freude, so viele begeisterte Menschen zu empfangen, ihre Fragen zu beantworten und unsere Arbeit in einer offenen und inspirierenden Atmosphäre zu präsentieren.

2018: Ein Sommerfest der Superlative

Um dem wachsenden Interesse gerecht zu werden, entschieden wir uns 2018, das Sommerfest in einer eigens angemieteten Location zu veranstalten. Die Wahl fiel auf einen großzügigen Veranstaltungsort, der über 200 Personen Platz bot – und dieser Raum wurde auch benötigt.

Das Sommerfest 2018 war ein Highlight in unserer Geschichte. Über 200 Besucher tauchten in ein umfangreiches analoges Programm ein, das von insgesamt sechs Referenten gestaltet wurde. Workshops, Vorträge und Gespräche drehten sich um die unterschiedlichsten Aspekte der analogen Fotografie – von technischen Details bis hin zu künstlerischen Ansätzen.

Es war ein Wochenende voller Inspiration, Austausch und gemeinsamer Begeisterung. Besonders schön war es zu sehen, wie sich Menschen aus ganz unterschiedlichen Hintergründen – vom professionellen Fotografen bis zum Hobbyisten – miteinander vernetzten und voneinander lernten.

Sommerfest 2018.

Sommerfest 2018.

Zählerstand nach einem Jahr einer C41 Maschine.

Wir lieben alte Ausstattung.

Wareneingang über die Weihnachtstage.

Blick in die Zukunft

Wir werden weiterhin investieren: in Menschen, in Maschinen, in Qualität und in die analoge Fotografie. Unser Ziel ist es, nicht nur ein Labor zu sein, sondern eine Gemeinschaft, ein Ort, an dem Fotografen und Fotografie-Enthusiasten sich verstanden und unterstützt fühlen.

10 Jahre MeinFilmLab sind ein Kapitel, auf das wir stolz sind. Aber es ist nur der Anfang. Gemeinsam mit euch möchten wir die analoge Fotografie auch in den nächsten Jahrzehnten lebendig halten.

Vielen Dank für eure Treue, euer Vertrauen und eure Leidenschaft. Auf die nächsten zehn Jahre voller Licht, Schatten und Geschichten!

Mit herzlichen Grüßen,
Jörg Bergs & das Team von MeinFilmLab

Für den leider verstorbenen Künstler Karl Peters aus Düren fertigten wir 1,40Mtr breite Abzüge seiner HP4 Negative aus den 1960er Jahren.

Spaß und Motivation in Paris.

FotoTV besuchte uns zu Dreharbeiten.

😉

Fuji Techniker bei Aufbau- und Wartungsarbeiten. 

Früh am Morgen vor dem Sommerfest.

Ein neuer RA4 Laserprinter von Fuji wurde 2021 angeschafft.

Koordinationsprobleme in der Metro 🙂

Bilderwelten.

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