Heute im Interview die FineArt Fotografin Angelika Krinke

Angelika ist eine passionierte Filmfotografin – Sie liebt die Zusammenarbeit mit Menschen und überzeugt diese mit den feinen Farben und der Leuchtkraft Ihrer Bilder, die nur auf Film überzeugen. Angelika arbeitet international und ist in der Hochzeitsbranche eine feste Größe.

Zu diesen Thema besuchte uns Angelika im Lab. Dabei scannten wir in enger Zusammenarbeit Ihre Filme und erstellten ein Profil, denn nur der gemeinsame Austausch bringt ein grandioses Ergebnis zustande. Lest mehr über Ihre Arbeiten im folgenden Interview:

Als ich bei Euch im Lab war, war ich überrascht, wie schwierig Euer Job sein kann.

Was ist deine Inspirationen für ein Shooting?

Mit Neugierde und offenen Augen für diese schöne Welt findet man Inspirationen überall. In der Natur, Licht, Kunst, Fashion. Mich faszinieren antike Sachen, alte Gebäude. Ich liebe das Unperfekte,  Einfachheit der Dinge, zum Beispiel finde ich gerade die japanische Wabi-Sabi Philosophie sehr spannend.

Erläutere ein wenig den Ablauf deines Shootings?

Bei einem Shooting bin ich selten alleine. Meistens sind mehrere Personen in das Geschehen integriert. Meine oberste Priorität gilt allen Beteiligten, damit diese sich wohl fühlen und ich meinen Job bestmöglich umsetzen kann. Danach schaue ich mir den Raum/Platz an, an dem wir shooten. Bevor ich zur Kamera greife, schaue ich mir in erster Linie die Lichtsituation an. Für mich ist das vorhandene Licht der Baustein, auf dem mein ganzes Shooting aufbaut.

Wenn zum Beispiel der Raum eher dunkel ist, versuche ich nicht mit aller Gewalt auf zu hellen. Dann werden es eben etwas moodige und stimmungsvolle Aufnahmen. Es kommt auch nicht selten vor, dass wir warten, bis das Licht an der richtigen Stelle ist.

Welches Konzept verfolgst du?

Mein Konzept ist denkbar einfach. Schauen was vorhanden ist und damit arbeiten. Natürlich bedarf jeder Shoot einer sorgfältigen Recherche, aber wenn ich als Hochzeitsfotograf eines gelernt habe, dann muss man spontan und auf alles vorbereitet sein!

Was ist wichtig an deiner Filmauswahl?

Da orientiere ich mich wieder nach dem Licht und der Umgebung. Bei guten Lichtverhältnissen mit viel Licht fotografiere ich meistens auf Fuji 400H. Für stimmungsvolle Aufnahmen bei wenig Licht wähle ich dann eher Kodak Portra. Es kommt für mich auch darauf an, in welchen Ländern ich fotografiere.

Für meinen Geschmack eignet sich Fuji Film eher für südliche Länder, für den Norden würde ich dann eher Kodak Portra wählen. Unter den Schwarz/Weiß Filmen ist Ilford 3200 mein ständiger Begleiter.

Zur Technik: Welches Equipment benutzt du?

Ich fotografiere meistens mit meiner Contax 645. Sie ist eine alte, exzentrische Lady aber in Verbindung mit dem Carl Zeiss Planar 80 mm F/2.0 Objektiv zaubert sie, für meinen Geschmack, die schönsten Aufnahmen.

Warum überzeugt dich die Arbeit auf Film?

Für mich ist es in erster Linie der analoge Look. Die Farben, das Leuchten und je nach Licht, sehen die Bilder aus wie gemalt.

Die Anfänge meiner Fotografie sind digital, aber ich habe immer versucht, meine digitalen Files „auf Film Look“ hin zu bearbeiten. Ich muss sagen, dass es mir nie gelungen ist. Als ich mich dazu durchgerungen habe auf Film zu shooten,  saß ich bei meinen ersten Scans am Bildschirm und konnte es nicht glauben, dass ICH diese Bilder gemacht habe. Es war genau das, wonach ich so lange gesucht habe. Für diesen fast schon 3D-Look bin ich bereit die „Umstände“ der analogen Fotografie auf mich zu nehmen.

Wo kann man deine Bilder sehen oder kaufen?

Mich findet man bei Instagram, Facebook und natürlich auf meinem Blog. Ich liebe unser Internetzeitalter und es ehrt mich sehr, dass die großen Hochzeitsblogs wie Wedding Sparrow, Once Wed und Hochzeitsguide meine Arbeiten schätzen und auf Ihren schönen Seiten zeigen.

Welche Art von Fotografie betreibst Du, was ist deine Motivation?

Ich würde mich selber als FineArt Fotograf bezeichnen. Wobei in meinen Augen der Begriff „FineArt“ für fein ausgearbeitete Bildwerke steht. Ursprünglich bezog sich der Begriff FineArt nicht auf die Fotografie, sondern kommt aus der Malerei. „…fest definiert waren ästhetische und konzeptionelle Belange, die nichts mit der angewandten Technik, sondern lediglich mit der Darstellungsform des Motivs  zu tun hatten….“.

Ich möchte gerne die Personen, mit dem ähnliche Geschmack/Verständnis für Stil, zusammen bringen. Eine inspirierende Community zum Austauschen, Zusammenarbeiten und gemeinsamen Wachsen.

Erzähle uns etwas von deinen Erwartungen an ein Labor. Was muss dieses für deine Arbeiten erfüllen?

In erster Linie das ehrliche Interesse an der gemeinsamen Arbeit und der Austausch.  Als Fotograf hat man oft eine sehr naive Vorstellung, dass das FilmLab schon weiß, wie man seine Filme gerne hätte. Dabei vergisst man, dass jeder Fotograf eine eigene Art zu fotografieren und eine sehr individuelle Vorstellung vom Endergebnis hat.

Als ich bei Euch war, war ich überrascht, wie schwierig Euer Job sein kann. Ohne genaue Angaben ist es für ein Lab nur ein Rätselraten und für den Fotografen ein Russisch Roulette.

Die Filmcommuntiy wächst derzeit. Was kannst Du Anfängern raten? Hast du spezielle Tipps?

  • Lerne alles über das Licht. Analysiere die Bilder, die dir gefallen. Finde raus wie das Licht stand, bei welchem Wetter und zu welcher Tageszeit die Bilder gemacht wurden.
  • Kenne dein Equipment, lerne zu verstehen, wie deine Kamera funktioniert und welche Bilder mit deinen Linsen möglich sind.
  • Gute Workshops sind eine gute Möglichkeit zu lernen, aber auch YouTube hat sehr gute Tutorials!
  • Gleichgesinnte suchen, ob in Natura oder im Internet.
  • Das Konkurrenzdenken ablegen und mit den Gleichgesinnten lernen und gemeinsam wachsen.
  • Ein gutes FilmLab suchen und die eigene Vorstellungen mitteilen.
  • Versuche deine eigene Bildsprache zu finden. Traue Dich neue Wege zu gehen und von der Masse abzuheben.

Liebe Angelika, wir danken dir für deinen Besuch im Lab, für deine Bilder und für das Interview. Nachfolgenden zeigen wir eine große Auswahl deiner Bilder.

Mehr von Angelika auf Ihrer Internetseite: http://www.angelikakrinke.com

×