Von Christoph Corves

Seit 35 Jahren zieht es mich immer wieder hierher. Auf die Äußeren Hebriden, eine Inselkette am nordwestlichen Rande Europas, weit draußen im Atlantik.

Ich habe viele Orte kennengelernt, in Europa und darüber hinaus. Doch die Äußeren Hebriden haben immer eine besondere Anziehungskraft auf mich ausgeübt. Die raue Landschaft, das unbeständige Wetter mit dem immer wechselnden Licht, der Wind, die sanfte Luft und der Geruch des Atlantiks.

Im August 2018 bin ich gekommen, weil ich ein Buch über die Äußeren Hebriden plane. Über diese Landschaft, die einerseits karg und ursprünglich erscheint, und doch voll von den Spuren ihrer Bewohner ist. Dafür möchte ich einen Piloten machen, um Technik und Look zu testen.

Ich habe lange überlegt, mit welcher Technik ich dieses Projekt realisieren will. Vor 35 Jahren fotografierte ich mit Olympus OM Kameras auf Diafilmen. Wie viele andere wechselte ich nach der Jahrtausendwende auf Digitalkameras, probierte verschiedene Systeme: Nikon, Panasonic, Fuji. Doch mit dem Look der Digitalfotos habe ich mich nie richtig anfreunden können. Zu sauber und zu steril für mein Gefühl.

Für das Projekt „Hebridean Journey“ habe ich mich entschlossen, wieder analog zu arbeiten. Der Charakter der Äußeren Hebriden ändert sich sehr mit dem Wetter. An sonnigen Tagen im Mai, wenn ein sanfter Wind vom Atlantik weht, kann man vergessen, wie weit man im Norden ist. Doch wenn die Tiefdruckgebiete des Nordatlantiks Wolken, Wind und Regen über die Landschaft treiben, fühlt man, wie hart und karg das Leben auf diesen Inseln am Rande des Meers sein kann.

Um diese Kargheit einzufangen, habe ich mich entschlossen, analog und schwarz-weiß zu arbeiten. Fotografiert habe ich auf Kodak TRI-X 400 Filmen, die um zwei Stufen auf 1600 ASA unterbelichtet und dann in der Entwicklung entsprechend gepusht wurden. Alle Bilder wurden anschließend digital nachbearbeitet.

Welche Erfahrungen habe ich damit gemacht? Das Verfahren führt zu Fotos mit harten Kontrasten und einem wunderbaren Korn. Der Belichtungsspielraum ist jedoch sehr gering. Es ist deshalb empfehlenswert, gezielt auf die Schatten zu belichten, um eine Unterbelichtung zu vermeiden. Bei meinem nächsten Aufenthalt werde ich den TRI-X 400 nur auf 800 ASA belichten, um etwas mehr Belichtungsspielraum zu erhalten.

Die Entwicklung und der Scan durch MeinFilmLab hätten besser nicht sein können.

Vielen Dank an Jörg und sein Team!

Ich freue mich über Feedback:

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