Mediengestalterin & Analogfotografin
Es ist ganz einfach: Ich liebe Pixel und die Pixel lieben mich. Seit meinem Teenageralter führen wir eine innige Beziehung und 2008 habe ich diese Leidenschaft zu meinem Beruf gemacht.
Das nötige Fingerspitzengefühl für Ästhetik habe ich in die Wiege gelegt bekommen. Ihr wollt einen Beweis? Hier ein Auszug aus meinem Zeugnis der ersten Klasse: „Vanessa bastelt und malt sehr gerne. Ihre Arbeiten sind exakt, farbenfroh und geschmackvoll ausgeführt.“
Wenn ich nicht gerade Sushi esse oder mit Freunden Zeit verbringe, fotografiere ich seit 2017 analoge schwarz-weiß Portraits.
Erzähle was über dich…
Mein Name ist Vanessa und ich liebe die analoge Fotografie. Anfang 2017 begann für mich eine komplett neue fotografische Reise. Nach knapp 3 Jahren hatte ich das „vor-der-Kamera-stehen“ satt und wollte etwas Neues erleben. Da die Digitalfotografie für mich keinen großen Reiz hatte und ich aufgrund eines befreundeten Fotografen auf das analoge Fotografieren angesprochen wurde, bestellte ich mir kurzer Hand eine Canon AE1 mit einem 50er Objektiv. Bis ich die Kamera das erstmalig benutzte, vergingen ein paar Monate. Die Handhabung hat einige Filme und Erfahrungen gekostet. Nach den Startschwierigkeiten klappte es dann aber irgendwann, Gott sei Dank, sehr gut. Ich möchte es nicht mehr missen und bin der Analogfotografie komplett verfallen.
1. Was sind deine Inspirationen für ein Shooting?
Ich sammle Moods die mir gefallen und kreiere daraus zu meinem Model passende Ableitungen oder Kombinationen. Mein neuester Inspirationsgeber ist ein befreundeter Fotograf, der einen wundervollen Ansatz verfolgt, den ich momentan ausprobiere. Er denkt total „out of the box“ und probiert oder kombiniert Dinge, die eher unüblich sind. Zudem versuche ich mich immer mal wieder in anderen Aufnahmebereichen. Dadurch finde ich mehr und mehr raus, was ich weiter vertiefen möchte.
2. Erläutere ein wenig den Ablauf deines Shootings
Bei fremden Models versuche ich zunächst das Eis zu brechen. Dann kommt zeitnah der Punkt, an dem ich erläutere, wie ein analoges Shooting abläuft (die meisten kennen nur digitale Shootings). Nach der Erklärung meiner Technik (das ich nach dem Blinzeln abdrücke und immer etwas Zeit benötige, bis alles eingestellt ist) und der Kleidungs- sowie Setauswahl, geht es los. Währenddessen suche ich immer automatisch das Gespräch – ohne geht es nicht. Ich möchte die Person kennenlernen, versuchen ihre Mimik und Gestik einzuordnen und gleichzeitig einzufangen.
3. Mit welchen Modeln arbeitest du zusammen?
Meistens sind es Models, die ich aus der „Model- und Fotografenszene“ kenne oder eine Weile auf den sozialen Netzwerken verfolge. Mir ist die Ausstrahlung immer am wichtigsten. Es geht mir nicht um Perfektion, sondern die Person steht im vollen Interesse. Bei Models freue ich mich aber natürlich, wenn das Posen von alleine läuft. Das gibt mir die Freiheit mich mehr auf die Komposition zu konzentrieren, da ich dann kaum Anweisungen geben muss.
4. Welches Konzept verfolgst du?
Ich möchte die Menschen in ihrer Imperfektion festhalten, ihre Seele widerspiegeln, ihrem Charakter Ausdruck verleihen. Bei freien Arbeiten suche ich ansprechende Gesichter aus – der Körper hat für mich in keiner Weise eine Präferenz. Ich Menschen zu zeigen wie sie sind, ohne danach etwas zu verschönern.
5. Was ist wichtig an deiner Filmauswahl?
Bei schwarz-weiß ist mir das Korn sehr wichtig. Meistens nutze ich den Kodak TRIX 400 oder den HP5+, denn mit den beiden Filmen fühle ich mich sehr wohl. Bei Farbe bin ich noch nicht bei meinem absoluten Favoriten angelangt und probiere noch. Ich mag für meine Reisen und Hochzeiten den Pastell-Look.
6. Zur Technik: Welches Equipment benutzt du?
Immer dabei: Canon AE1 (einmal in silber „Zazu“, einmal in schwarz „Bagheera“) und das 50 mm 1.4. Seltener benutze ich das 24 mm 1.8 und des Öfteren meine Polaroid SX 70. Als Hilfsmittel nutze ich je nach Licht einen Reflektor. Mehr besitze und brauche ich nicht – zumindest bis jetzt.
7. Warum überzeugt dich die Arbeit auf Film?
Es ist immer wie Weihnachten. Die Vorfreude, das Warten, das Anschauen, das Bewerten der Ergebnisse und letztlich die Freude bei meinem Model. Mein Mann sagt immer wieder, dass ein analoges Foto von sich aus direkt einen Charme hat. Digital bearbeitete Bilder haben sicher eine andere Klasse für sich, aber eben erst NACH Lightroom und Photoshop. Außerdem neige ich bei digitalen Shootings zum Knipser zu werden und mache ein Foto nach dem anderen. Ich konzentriere mich nicht auf das eine Motiv, sondern will gefühlt alles festhalten. Des Weiteren hat die Analogfotografie einen klaren Anfang und ein klares Ende: Bei Kleinbild nach 36 Bildern.
8. Wo kann man deine Bilder sehen oder kaufen?
Sehen kann man sie als Auszug auf www.gold-glanz.de, kaufen kann man sie bisher noch nicht.