Es war an einem Samstag im September 2014 als ich mit meiner hochverehrten Gattin New York City buchte.

Beflügelt durch eine ernste Erkrankung in 2013, die mir klar machte nicht mehr alles aufschieben zu wollen und einer „besonderen“ Tablette eines befreundeten Anästhesisten, rückte die seit Jahren vorherrschende Flugangst in den Hintergrund.

Eine meiner schwersten Fragen vor einem Urlaub ist immer, mit was ich denn nun knipse werde. Mittelformat, Kleinbild, Leica, Farbe, Nikon, Schwarz-Weiß…es gibt da viele Möglichkeiten. Je mehr Abwechslung der Kamerafuhrpark bietet, desto schwieriger fällt mir die Auswahl, was ich denn nun nehmen soll. Die ganzen Jahre war für mich klar gewesen, dass ich NY in Schwarz-Weiß ablichten werde. Und natürlich auf analoge Weise. Beides war jedoch im aktuellen Fall über Wochen bzw. Monate eine Zitterpartie und wurde des öfteren verworfen. Keine leichte Zeit für mich, eine schwere Zeit für meine Gattin. Ich strapazierte mein Umfeld mit meinen Gedanken und versuchte eine Antwort auf meine Fragen zu bekommen. Letztendlich wusste ich natürlich, dass nur ich diese Entscheidung treffen konnte.

Nach vielen Pros und Contras für Digital, vielen Pros und Contras für Analog, entschied ich mich am Ende für meine Leica M6, dem 35er Summicron asph., dem 50er Summilux (Version 2) und einer ausreichenden Anzahl von Kodak Portra 160 & 800.

Tagsüber hatte ich den Portra160 in der Kamera, habe den Film allerdings immer mit 100ASA belichtet. Um zwischendurch auch mal mit einer offenen Blende knipsen können, kam ein ND-Filter zum Einsatz. Ein 103er reicht völlig, um eine 2,8 bei Sonnenschein benutzen zu können.

Abends nahm ich den Portra 800, den ich ganz normal mit seiner Nennempfindlichkeit fotografierte.

Am Ende war es eine gute Entscheidung gewesen, denn ich habe in NY nicht einmal das Gefühl gehabt, etwas zu vermissen. Die Gattin und ich erkundeten Tag für Tag diese Wahnsinnsstadt. Es fühlte sich schön an morgens nach dem Frühstück die M6 umzuhängen, eine Handvoll Filme einzupacken und los zu ziehen. Mal sehen, was einem vor die Linse läuft oder was man so sieht. Lassen wir uns überraschen, was der Tag uns an Eindrücken bereithält.

Nach neun Tagen ging es heimwärts. Ich saß im Flugzeug und nahm wie auf dem Hinflug wieder meine Tablette. Ich entspannte, aß noch das Abendessen und entschlummerte. Pünktlich zum Frühstück erwachte ich wieder. Ein guter Flug war das.

Die Filme, 33 an der Zahl, gingen zu www.meinfilmlab.de. Ich bat Jörg, den Inhaber des Labors, meine Filme so „echt“ wie möglich zu scannen und keine Steigerung des Kontrastes oder Farbanpassung vorzunehmen. Die unaufgeregten Farben sollten nur vom Portra kommen und Schärfe bzw. Unschärfe von den Leicalinsen.

Ich war begeistert von den Ergebnissen, entsprachen sie genau dem, was ich mir so vorgestellt hatte.

Hier der Link zu den Bildern: http://www.thomas-foto.eu/projects/new-york-city/

Thomas Böttcher, Kodak Portra, New York

Thomas Böttcher, Kodak Portra, New York

Thomas Böttcher, Kodak Portra, New York

Thomas Böttcher, Kodak Portra, New York

Thomas Böttcher, Kodak Portra, New York

Thomas Böttcher, Kodak Portra, New York

Thomas Böttcher, Kodak Portra, New York

Thomas Böttcher, Kodak Portra, New York

Thomas Böttcher, Kodak Portra, New York

Thomas Böttcher, Kodak Portra, New York

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